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Geldgeheimnisse? Nicht in Ihrer Beziehung! So packen Sie es richtig an

Agreement

Finanzielle Kommunikation in Partnerschaften. Ein Muss für eine stabile Beziehung!

Stellen Sie sich vor, Sie sind seit drei Jahren mit Ihrem Partner zusammen und alles läuft bestens. Sie beschließen, zusammenzuziehen, und freuen sich auf diesen neuen Lebensabschnitt. Doch dann, eines Abends, offenbart Ihr Partner Ihnen, dass er erhebliche Schulden hat, von denen Sie bisher nichts wussten. Plötzlich stellen sich Fragen: Wie gehen Sie damit um? Wie wirkt sich das auf Ihre gemeinsame Zukunft aus? Diese Geschichte ist keine Seltenheit. Viele Paare sprechen nicht offen über Geld, und genau das kann zu ernsthaften Problemen führen. Ich erinnere mich an eine Freundin, die in einer ähnlichen Situation war und wie schwierig es für sie war, das Vertrauen wieder aufzubauen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, warum Finanzgespräche so wichtig sind, wie man sie am besten führt und wer in welchen Fällen für Schulden haftet. Unsere Expertinnen Claudia Müller und Sally Peters geben wertvolle Tipps und Einblicke.

Warum Finanzgespräche in der Partnerschaft wichtig sind

Eine Umfrage von Verivox und Parship aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die Hälfte aller Paare nicht offen über Geld spricht. Dabei ist es besonders wichtig, gerade wenn Paare zusammenziehen, das Thema Geld sowie Kreditverpflichtungen und Schulden zu besprechen. Claudia Müller, Finanzberaterin vom Finance Female Forum, betont: „Der Umgang mit Geld – und dazu zählen natürlich auch Schulden – ist eines der häufigsten Konfliktthemen in einer Beziehung.“

Die emotionale Komponente

Scham und Angst vor Streit führen oft dazu, dass viele ihre Schulden verheimlichen oder lügen. „Herauszufinden, wie wir emotional zu Geld stehen, kann unser Konfliktpotenzial in der Beziehung mindern“, erklärt Müller. Wenn Vertrauen und Sicherheit in der Beziehung bestehen, sollte man offen über Schulden sprechen, da sie die gemeinsame Zukunft belasten können.

Wie Sie über Schulden in der Beziehung sprechen können

Einen sicheren Rahmen schaffen

Ein „Schulden-Gespräch“ fällt leichter, wenn bereits regelmäßige Geldgespräche stattfinden. Feste Termine im Kalender helfen dabei, einen sicheren Rahmen zu schaffen.

Zuhören und urteilsfrei kommunizieren

Finanzbildung geschieht nicht einfach so, sondern muss erlernt werden. Ein respektvoller Umgang mit dem Thema bildet die Basis für offene Gespräche. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Verhältnissen und Familien und tragen unsere eigenen Finanzgeschichten mit uns herum“, so Müller.

Emotionale Hilfe anbieten

Beim Ansprechen des Themas Schulden hilft es, auf der Gefühlsebene zu bleiben und das Problem gemeinsam anzugehen. Kostenlose Schuldnerberatungsstellen wie die der Caritas können dabei unterstützen. „Der Team-Aspekt ist hier sehr wichtig“, betont Müller.

Einen Plan aufstellen

Paar hat Schulden, reden aber darüber und lösen es (Bild ist KI-generiert)

Ist das Gespräch über Schulden geschafft, sollten das Budget und die Finanzplanung entsprechend angepasst werden. Ein gemeinsamer Plan stärkt die Partnerschaft und hilft, finanzielle Ziele zu erreichen.

Schulden: Wer haftet für wen?

Sobald das Thema Schulden auf den Tisch kommt, stellen sich rechtliche Fragen. Sally Peters, Direktorin beim Institut für Finanzdienstleistungen e.V. (iff), erklärt: „Grundsätzlich haftet jeder Partnerin für eigene Schulden in der Ehe. Wenn einer von beiden allein einen Vertrag abschließt, ist die Person allein für die daraus entstehenden Schulden verantwortlich.“

Fallbeispiele

Wohngemeinschaft ohne Eheurkunde

Jeder haftet für sich. Schließen beide jedoch gemeinsam einen Vertrag ab, sind beide für die daraus entstehenden Schulden im Falle einer Trennung verantwortlich.

Todesfall

Im Todesfall geht das gesamte Vermögen auf den überlebenden Ehepartner oder die Ehepartnerin über. Das Erbe umfasst auch die Gesamtschulden der verstorbenen Person.

Privatinsolvenz

Bei einer Heirat und anschließender Privatinsolvenz einer Person haftet der oder die andere in der Regel nicht für den verschuldeten Partner oder die Partnerin.

Gemeinschaftskonto: Vorsicht geboten

„Können beide frei über das Konto verfügen, muss jeder für eventuelle Einzelschulden des Partners oder der Partnerin mithaften“, warnt Peters. Ein gemeinsames Konto setzt großes Vertrauen voraus. „Hat einer von beiden finanzielle Probleme und es besteht die Gefahr einer Pfändung, rate ich von einem Gemeinschaftskonto ab.“

Lesen Sie auch: Gemeinschaftskonto von Ehepaaren

Zusammenfassung und Fazit

Offene und ehrliche Kommunikation über Finanzen ist in einer Partnerschaft unerlässlich. Paare sollten sich regelmäßig Zeit nehmen, um über ihre finanzielle Situation zu sprechen und auch schwierige Themen wie Schulden nicht aussparen. Unsere Expertinnen Claudia Müller und Sally Peters geben wertvolle Ratschläge, wie solche Gespräche erfolgreich geführt werden können und wer in welchen Fällen haftet. Mit der richtigen Herangehensweise und gegenseitigem Verständnis lassen sich finanzielle Hürden gemeinsam meistern.

„Wenn ich meinem Gegenüber vertrauen kann und mich wohl und sicher fühle, sollte ich über meine Schulden sprechen, da sie unsere gemeinsame Zukunft belasten können“, resümiert Müller. Vertrauen, Respekt und eine gemeinsame Planung sind die Schlüssel zu einer stabilen und glücklichen Partnerschaft.

Zögern Sie nicht, das Gespräch über Finanzen in Ihrer Beziehung zu beginnen. Vereinbaren Sie noch heute mit uns unter Telefon-Nummer 07152-93954-0 einen Termin für ein offenes Geldgespräch und legen Sie den Grundstein für eine finanziell gesicherte Zukunft. Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung? Nutzen Sie unser Beratungsangebot und stärken Sie so Ihre Beziehung durch ehrliche und respektvolle Kommunikation.


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